Das Klima ist mild hier oben auf 1800 Metern Höhe. Schwemmland, Schwarzerde und zwei Regenzeiten pro Jahr machen den Boden fruchtbar. Charles Schafrad arbeitete als Flüchtling in Uganda auf einer Farm, die in kleinem Stil Rosengeranien für die Destillation anbaute. 2009 kehrte er in die kriegszerstörte Demokratische Republik Kongo zurück. Im Gepäck hatte er einige Geranium-Stecklinge, im Herzen trug er einen Plan für seine Familie und seine Heimatregion Ituri im Osten des Landes. Die paar Stecklinge waren sein Start für die Duftpflanzenfelder und eine Kooperative, die heute neben Rosengeranie auch Zitroneneukalpytus-Öl und verschiedene Süssgräser, wie Palmarosa und Citronella, anbaut und destilliert. Bereits nach wenigen Jahren überzeugt das destillierte Öl der liebevoll gehegten und gepflegten Rosengeranien mit seiner wunderbar blumigen Note und seinen qualitativ herausragenden Inhaltsstoffen.
Zweimal jährlich schneiden die Erntehelfer*innen die Geranienpflanzen – behutsam und gekonnt, sodass sie erneut austreiben und den Grundstock einer neuen Pflanze bilden. Anders als bei vielen anderen aromatischen Pflanzen werden die Geranienblätter nicht mit grosser Eile frisch in die Destille gebracht. Sie müssen erst eine Weile auf dem Feld antrocknen, bevor sie destilliert werden. Für ein Kilo ätherisches Öl werden 500–600 kg Rosengeranienblätter benötigt – dies entspricht einem 40 Hektar grossen Anbaugebiet. Aus den Blättern der vier Hektar Eukalyptus citriodora wird das beliebte Zitroneneukalpytus-Öl gewonnen. Doch diese Kultur hat einen doppelten Nutzen: Zum einen wird aus ihren Blättern das zitronige, für viele Themen hilfreiche ätherische Öl destilliert. Zum anderen feuert ihr Holz die Wasserdampfdestille an. Die Destillationsabfälle werden kompostiert und erhalten die Fruchtbarkeit der Böden.